Geschichte

Der Lebensweg von Walter Bosse, geb. in Wien am 13. November 1904, war bereits vorgezeichnet, da beide Elternteile akademische Maler waren. Sein Vater Julius war über einen längeren Zeitraum als Portraitmaler am Hof in St. Petersburg tätig.

Mit seiner Schwester entdecken sie frühzeitig die Faszination des Formens. Zunächst entstanden Figuren aus Wachs. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Walter Bosse an die k.k. Kunstgewerbeschule des Museums für Kunst nach Wien geschickt. Sein erster Lehrer für Ornamentik war Franz Cizek. Das Keramikfach belegte er bei Prof. Michael Powolny, ein weiteres Studienjahr bei Prof. Richard Riemerschmid an der Kunstgewerbeschule in München.

Sein größter Förderer jedoch war Josef Hoffmann, der Bosses große Begabung erkannte und ihn unterstützte, wo er konnte.

Das erste internationale Gehör verschaffte ihm die Pariser Kunstgewerbeausstellung 1925. Unter anderem stellte er seine Kreativität der Manufaktur Augarten zur Verfügung.

Rastlos war Bosse auf der Suche nach neuen Materialien. In Messing fand er die Erfüllung. Frühe Keramikmodelle wurden für Messingrepliken verwendet. Mitunter wurden weit über 20 Gießer und Ziseleure in Wien beschäftigt, internationale Messen besucht und schon damals nachweisbar in 108 Staaten bzw. Kolonien exportiert.

Nach dem 2. Weltkrieg fand Bosse in Herta Baller eine geschäftliche Stütze und zugleich Geliebte. Unter beiden fand die “Schwarz-goldene” Linie ihren Höhepunkt.

Auf Grund massiver wirtschaftlicher und privater Probleme übersiedelte Bosse in den frühen 50er Jahren nach Iserlohn/Deutschland. Die Produktion lief unter Führung von Herta Baller in Wien weiter. Nach ihrem Tod führte Baron Hans von Waldstätten die Firma.